Bsonderheite der Retebacher Fasnet


 

 

 

20er

 

Die "Zwanziger", eine nicht wegzudenkende Gruppierung in der Rötenbacher Fasnet.  Mit ihr werden wir die närrischen Tage erleben, wie sie in der Schwarzwaldgemeinde alljährlich gefeiert werden.

"Zwanziger" sind diejenigen jungen Einwohner, die im Laufe des Jahres das zwanzigste Lebensjahr vollenden.  Früher war man erst mit 21 Jahren volljährig.  Daher wurden in Rötenbach im Jahr zuvor die Jugendlichen an Fasnet geprüft, ob sie hierfür auch geeignet seien.  Bei dieser Gelegenheit bereichern sie mit ihren Ideen das Fasnetgeschehen.

Sie sind es (und dieses Privileg ist auch ihnen vorbehalten), die in der Nacht zum Schmutzige Dunschtig die Fasnet lautstark mit der Katzenmusik einläuten .  Wenn es Tag geworden ist, gibt es für sie zuerst ein kräftiges Frühstück.  Dann wird der stattliche Narrenbaum gerichtet, den sie anschließend schmücken.

Zur Mittagszeit trifft sich die ganze Narrenschar, um die „Zwanziger„ unter dem Narrenbaum zu vereidigen.

Lautstark müssen Sie dann die Eidesformel nachsprechen:

 

Wir geloben vor der Narrenmutter, dem Elferrat, den Deifeln, den Hansele, den Hörnle

und der Garde, den Narren und den Obernarrren,

die närrischen Belange in allen Situationen, ob liegend oder stehend,

zu unterstützen sowie unsere Lebensweise auf die närrischen Tage abzustimmen.

Wir versprechen, die Geschehnisse der Fasnet mitzumachen und uns

vorbehaltlos bis ans Lebensende für das Gelingen der Narrensache einzusetzen.

Dies bekräftigen wir mit einem dreifachen Narri- Narro

 

 

 

 

 

Hanselelaufe               

 

Eine alte Tradition hat am schmutzigen Dunschdig morgen die Entmachtung des Bürgermeisters, das Schließen der Schule und der Kindergärten und das anschließende „Betteln“ durchs Dorf. Dort ziehen die Kinder mit den Narren zu den örtlichen Geschäften und Lokalen und fordern durch lautstarkes Rufen der „Hansilisprüchli“ zum Rauswerfen von allerhand Leckereien auf. Mit den versch. Sprüchen wird gefoppt wie z.B.

 

Gizig, gizig, gizig isch de Dorflade,  

un wenn er nit so gizig wär'  

no gäb er au ä Guzli her.

Narri-Narro

 

 

Im Kirchärank, dert schtoht ä Hus, dert drin, dert wohnt en Beck,

der streckt sin Arsch zum Fenster ruus, mo meint es isch en Weck,

s´isch kein, Weck, s´isch kein Weck, s`isch de Arsch vom Schätzlebeck.

Narri-Narro

 

So gibt es noch viel mehr solcher Sprüchle, die schon den Kindergartenkindern beigebracht werden und Wochen vorher immer wieder lautstark geübt werden…. am schmutzigen Dunschdig muss man sie schließlich können, denn sonst geht man leer aus.

 

 

Preismaskenball am Fasnetmändig

 

Der Preismaskenball in Rötenbach hat schon eine lange Tradition, ihn gibt es schon seit 1960. Initiator des Abends war der damalige 1. Vorsitzende Bernhard Stegerer.

Das Besondere an unserem Preismaskenball ist, dass er in allen Gasthäusern des Ortes aufgeführt wird (man also von Wirtschaft zu Wirtschaft zieht) und dabei nicht nur die Maskierung vorführt, sondern dazu ein passender Textbeitrag, am besten auswendig, aufgesagt oder z.B. gesungen werden muss.

Die Bewertung der Einzelmasken, Paare oder Gruppen wird von unabhängigen, sachverständigen Rötenbachern vorgenommen.
Für die einzelnen Gruppen des Vereins ist es Ehrensache sich am Preismaskenball zu beteiligen. Es gibt aber auch einige Rötenbacher und ehemalige Rötenbacher, die über viele Jahre hinweg jedes Jahr am Preismaskenball aktiv dabei sind.

Die Vorbereitungen für die Masken beginnen oft schon im Januar. Manche Teilnehmer wissen aber auch kurz vorher noch nicht so genau, mit welchem Vortrag oder Kostüm sie sich beteiligen wollen. Aber unter Zeitdruck gedeihen oft die tollsten Vorträge.

Für den Auftritt, wird aus aktuellen oder spektakulären Begebenheiten der Grundstock für den Vortrag erarbeitet. Das entsprechende Kostüm eigens für den Preismaskenball wird genäht, oder aus der Truhe zusammengestellt, gleichzeitig wird am Text gearbeitet. Es entstehen kurze lustige Geschichten. Manchmal füllen die Ideen aber auch mehrere Seiten und könnten locker auch als Auftritt am bunten Abend mithalten. Gerade bei langen Texten ist es eine Herausforderung für jeden, den Text auswendig zu können.

Zur Demaskierung in einem bestimmten Lokal um 24 Uhr, werden die Masken aufgerufen, die erreichte Punktzahl wird bekannt gegeben und die Masken werden abgelegt. Dann wird gemeinsam bis in den Morgen gefeiert. Die Arbeit und die Nervosität sind vergessen und man ist im nächsten Jahr bestimmt wieder dabei.  

 

Ab 2024 wird es leider keinen Preismaskenball, auf Grund immer weniger werdenden Zuschauerzahlen, geben. 

Somit stirbt eine alte Tradition vorerst aus.

 

 

Narrenzeitung

 

Zu Fasnet gehört auch seit je her der Spott auf einzelne Leute…darum ist es seid den Anfängen  der Fasnet in Rötenbach Brauch, eine Narrenzeitung herauszugeben, die die ganzen lustigen Begebenheiten der Dorfbewohner närrisch in Reimform aufbereitet und zu Tage bringt.

Ein Blättle, das mit viel Liebe und Mühe hergestellt wird und auch zu unserer Fasnet gehört. In vielen Häusern wird  vor der Fasnet schon auf die Verkäufer gewartet, damit man die lustigen Geschichten endlich lesen kann.

 

 

 

 

 

 

© Narrenverein Rötenbach e.V.